Der Wetterbericht ist nicht sehr aufmunternd. Heute soll es noch bedeckt und kühl sein, morgen und übermorgen stehen hochsommerliche Temperaturen. Danach soll es sich für die weiteren Wochen bei plus-minus 20 Grad einpendeln.

Nachdem wir unsere Frühstücksvorräte aufgebraucht haben, die Blaubeeren noch nicht reif sind und wir zum Frühstück auch keinen Fisch oder Hasen grillen wollen, ist es an der Zeit weiter zu ziehen.

In Anbetracht der nahenden Sommerhitze zieht es uns verständlicherweise ans Meer. Zwar sieht der Himmel noch nicht nach Sommer sondern eher nach Sturm aus, aber es soll ja auch erst morgen heiß werden. Daher wollen wir unsere Vorräte auffüllen und uns am Strand schon mal in Position bringen.

Es ist gar nicht so einfach, einen geeigneten Campingplatz zu finden. Teilweise sind die Kritiken und Bilder abtörnend und wir fahren auch nicht tausende von Kilometern, um dann noch zu Fuß stundenlang ans Wasser zu latschen.

Ein kleiner privater Campingplatz direkt am Laxvik Beach erscheint uns geeignet.

Wie immer wenn wir unterwegs sind, führt unsere Straße mal wieder scheinbar ins Nichts. Doch genau da weist uns ein kleines Schild die Einfahrt zu einem schwedischen Bauernhof. Im ersten Moment sind wir etwas irritiert. Da scheint ein Bauer seine trockene Wiese kurzerhand zum Campingplatz umfunktioniert zu haben.

Und schon steht Per (so heißt der Bauer) an unserem Fenster und begrüßt jeden von uns mit einem doppelten Hej-Hej. Insgesamt also sechsmal Hej. Wir antworten ebenfalls brav dreimal mit Hej-Hej. Denn im ersten Schreck erinnern wir uns nicht mehr an die Vokabeln unserer ersten Schwedisch Lektion. Abgesehen davon verstehen wir Bahnhof.

Zum Glück kommt ein junger Schwede dazu, der für uns übersetzt und von dessen Vorfahrinnen wohl mal eine etwas mit einem vorbeiziehenden Römer hatte. Zumindest hat er keine blauen Augen und keine blonden Haare und könnte locker als Italiener oder Spanier durchgehen.

Zuerst werden wir von ihm zum Waschhaus, den Toiletten und Duschen geführt. Wir sind perplex wie picobello dort alles ist, trotzdem es von Außen eher einfach aussieht. Wir beschließen zu bleiben. Der Römer weist uns noch darauf hin, dass Per seine eigenen Vorstellungen hat, wie man sich auf dem Platz positionieren soll und empfiehlt uns, dessen Anweisungen Folge zu leisten.

Und in der Tat weist dieser Toni exakt an, auf bereits bestehenden Radspuren zu parken. Toni reagiert gelassen, da er über eine langjährige Praxis verfügt, meine extravaganten Standortvorstellungen auch im herausforderndsten Gelände in die Tat umzusetzen. Er fährt lässig eine Rückwärtskurve und kommt exakt auf der gewünschten Position zum Stehen. Per ist begeistert! Etwas weniger begeistert ist er von unserem Gasgrill. Daher lässt er uns von englisch sprechenden Campingnachbarn übersetzten, dass aufgrund der Trockenheit auch Gasgrille nicht erlaubt sind. Tonis Freude über den Platz ist etwas getrübt und ich kann ihn gerade noch davon abhalten, sich vor Per eine Frust-Zigarette anzuzünden.

Der Hof und Per erscheinen uns wie aus den Findus-Geschichten. Auch wenn wir noch keine Katze gesehen haben, so nennen wir Per inzwischen Petterson.

Heute steht uns wieder ein Faulenzer Tag bevor, es ist bewölkt, zwischendurch etwas Sonnen und immer wieder ein kleiner zarter Regenschauer. Im Westen jedoch ziehen dunkle Wolken auf und die Nachbarn haben sich schon für den Sturm gerüstet. Wir lassen uns überraschen und glauben an den Wetterbericht, der für morgen Badewetter verspricht.

Kladdekaka ist übrigens eine Schokokuchen, der übersetzt Klebekuchen heisst.

Ach ja, und das längliche schwarze Auto – dient als Wohnmobil!

2 Thoughts on “Findus, Petterson und Kladdekaka

  1. Uwe Flammer on August 15, 2018 at 4:15 pm said:

    Hi Biene, wann kommt der nächste Post? Wir sind schon ganz gespannt!!!

  2. Sabine on August 18, 2018 at 4:47 pm said:

    Lieber Uwe,
    Leider können wir erst am Ende unseres Urlaubes mit neuen Posts aufwarten. Der Soli wurde nicht dazu verwendet, die WLAN Infrastruktur im Osten zu erneuern.

    Bis Bald!
    Sabine & Toni & Lara

Schreibe eine Antwort zu Uwe Flammer Antwort abbrechen

Post Navigation