Das Reihenhäuschen liegt an der Westküste von O’ahu etwas 40 Autominuten von Honolulu entfernt, auf einem Hügel. Nein keine Prachtvilla mit Pool und eigenem Stand. Aber für $20/Tag Unkostenbeitrag kann man auch keine Villa erwarten. Und einem fast geschwenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.

Kaum angekommen, lässt uns Bisera in dem engen Hausgang stehen und stürzt davon. Sie meint nur noch, wir sollen die Straßenschuhe ausziehen und uns beeilen, da wir gleich zum Strand fahren.

Das Licht fällt in den etwas dunklen Gang und der Fließenboden lässt erahnen, dass die drei Damen in den letzten zehn Tage keine Ambitionen hatten, diesen mal zu saugen oder wenigstens zusammen zu kehren. Sand, Blätter und Katzenhaare bewegen sich sanft durch die Zugluft. Ich sehe mir meine sauberen Straßenschuhe an und beschließe diese nicht auszuziehen. Der feine Duft von altem Katzenfutter findet den Weg in meine Nase.

Sabine: Bisera, welches ist mein Zimmer?
Bisera: Oben im ersten Stock, gleich linke. Wir sind zusammen in dem Zimmer, aber das geht schon, ich mach mich ganz dünn. Sana schläft im anderen Zimmer.
Sabine: Aha

Ich ziehe nun doch meine Schuhe aus und gehe die sandigen Treppen in den ersten Stock. Das Zimmer ist klein, bereits komplett von Bisera’s Sachen belegt und das Bett. Ja das Bett, das hat vielleicht 1,20 m Breite. Für meinen Koffer bleibt nur ein kleiner Spalt zwischen Bett und Kommode. Einen ersten, spontanen Fluchtgedanken, wische ich beiseite und sage mir: “Ruhig, ganz ruhig Biene. Wir finden eine Lösung. Jetzt komm erstmal an, schwimm eine Runde und dann wird sich alles finden.

In dem Garten wohnt der alte Schäferhund und nutz diesen als Klo – bis zu den Stühlen bin ich gar nie gekommen. Eigentlich würde man vom Zaun aus das Meer sehen. Andere Terrassenmöbel gab es nicht.

Bisera drängt, dass wir zum Strand fahren und ich soll mir was aus der Küche zum Essen nehmen. Da ich nicht weis was ihres ist und das meiste nach verkommenen Essensresten aussieht, schnappe ich mir zwei Mandarinen.

Wir halten an Zippies, einem hawaiianischen Fast Food Lokal. Da ich keines der Gerichte kenne, entscheide ich mich für Reis mit Korean Chicken. Es ist fett, schmeckt nicht besonders und wir sitzen am Parkplatz am Bordstein, weil man ja nirgends drinnen essen darf und Zippies keine Außenplätze anbietet. Die Obdachlosen, die rund um das Lokal campieren machen eher den Eindruck, dass ihnen etwas Weed (Hasch) lieber wäre.

Jetzt müssen wir auch noch tanken und Bisera erzählt ganz stolz, dass die Tankfüllung die ganze Woche gereicht hat. Normalerweise hätte ich erwartet, dass sie mit Rosi den Tank nochmal auffüllt, abrechnet und wir von vorne anfangen. Wie ich später erfahre, war Rosi der Meinung, dass diese Tankfüllung sie nichts angehe. Das hätte mir bereits eine Warnung sein sollen.

Der Strand ist ganz in der Nähe und wirklich traumhaft. Aber so richtig genießen kann ich ihn gar nicht, weil bereits Zweifel aufkommen, ob die Idee mit Bisera zu verreisen doch so toll war.

Wie fast erwartet müssen wir Alex noch nach Honolulu zurückfahren. Das sind einfach fast 40 km (Hin- und zurück 80 km) und pro Fahrt mindestens 45 Minuten. Er wohnt ziemlich zentral in einem Appartement Hotel Komplex, der nicht sonderlich einladend wirkt. Die genau gegenüberliegende Großbaustelle lässt erahnen, welcher Lärm hier tagsüber herrscht.

Bei der Verabschiedung erfahre ich, dass wir ihn morgen wieder abholen, da wir ja alle – welch Freude – morgen gemeinsam die Insel erkunden. Aber noch bin ich zuversichtlich, dass sich alles regelt.

Auf der Insel ist alle picobello – typisch gehobener amerikanischer Urlaub
Weg zum Strand – links Alex, rechts Sana
Der erste Blick – wirklich wundervoll und so schön warm.
Hat schon so etwas postkartenartiges.
Bisera ist in ihrem Element und ich kriege fürs Foto auch eine fake Blumenkette. So ganz entspannt bin ich allerdings nicht.
Ferienclub bei dem wir über den Zaun schauen. Immerhin bekommen die Gäste was anständiges zum Essen (und haben ein eigenes Zimmer).

3 Thoughts on “O’ahu (Hawaii) – Mein neues Zuhause …

  1. Eva Borchin on April 5, 2021 at 9:07 am said:

    Auf alle Fälle ein Abenteuer!

  2. Ralf und Gabi on April 18, 2021 at 6:55 am said:

    ….das hat Ralf auch gleich gesagt 😉 Und wie ging das Abenteuer weiter ? Wir hoffen, es kam noch ein bisschen mehr Spass dazu. Also nach dem 20. März….

    • Sabine Grad on April 21, 2021 at 10:01 pm said:

      Hallo Ihr Lieben,

      Schön von Euch zu hören – ich muss mich entschuldigen, ich bin sehr schreibfaul geworden. Mehr Zeit zu haben, heißt nicht unbedingt mehr zu tun. Was hat Ralf auch gleich gesagt? Ich werde zusehen, dass ich meinen Blog in den nächsten Tagen zu Ende schreibe, sonst vergesse ich es vor lauter Entspannung. Alles Liebe Sabine & & Toni

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