Toni wohnt noch im Temporary Housing, einer Übergangswohnung in einem hotelähnlichem Appartementkomplex.

Eigentlich eine ganz nette Wohnung mit Wohnküche, extra Schlafzimmer, großem Bad und kleinem Balkon mit Blick auf die beiden Pools im Innenhof. Zum Baden ist es leider noch zu kalt, was den beiden Enten die darin schwimmen aber nichts ausmacht.

Das Bett hat eine so weiche Federung und Matratze, dass Toni schon alleine immer eingesunken und morgens kaum rausgekommen ist.

Zu Zweit fühlt es sich an, an würde man unter dem Bett schlafen. An Umdrehen ist nicht zu denken und spätestens nach dieser Nacht erinnere ich mich daran, dass meine Bandscheibe ein schlafender Vulkan ist.

Temporary Housing, Blick auf den Innenhof

Zudem ist die Wohnung aufgrund ihrer Lage ziemlich dunkel, was wenn man nur nachts darin ist, egal ist. Auch rund um den Wohnkomplex ist nichts ausser große Straßen, hässliche Wohngebiete und einige Firmen. Ohne Auto nicht gerade der ideale Platz, aber durchaus hier ziemlich üblich.

Da es absehbar ist, dass ich die ersten Monate relativ viel zu Hause sein werde, beschließen wir eine Testnacht in unserer neuen Wohnung zu verbringen.

Die Treppe führt direkt zu uns in den 1. Stock hoch.

Blick auf unseren Balkon und rechts etwas nach hinten versetzt, das Küchenfenster.

Toni hatte die Wohnung im Internet gefunden und mit Hilfe unserer Relocation Agentin den Mietvertrag klar gemacht. Da hier Mietwohnungen erst angeboten werden, wenn sie bereits leer sind, muss man sie auch gleich anmieten, sonst macht es ein Anderer. Bei den immensen Mieten und dem Mangel an erschwinglichen Wohnungen hier im Silicon Valley waren wir froh, dass wir etwas zum 1. April gefunden haben. Das Erschwinglich bezieht sich in unserem Fall auf das zusätzliche Mietbudget, das wir von Tonis Firma bekommen. Denn ohne wäre gar nicht daran zu denken gewesen. Die Häuser sind außen lehmfarben gestrichen, was unser weiß getünchte Häuser gewohntes Auge im ersten Moment schon als komisch empfindet. Aber das scheint hier so üblich zu sein und wir müssen zugeben, dass es sich sehr gut in die Umgebung einfügt. Bei unseren Fahrten durch die Umgebung stellen wir fest, dass wir mit lehmgrau ohnehin noch Glück gehabt haben.

Drei Schlafzimmer, zwei Bäder, Wohnzimmer mit Essecke und Kamin, Küche, Flur und zwei Balkone im ersten Stock eines kleinen 3-Familien Hauses (2 oben, 1 unten). Wir erreichen unsere Wohnung direkt über eine eigene Außentreppe, was sehr angenehm ist. Insgesamt sind es 9 solcher Häuser, die sich in einer sehr schönen, grünen Anlage um den Pool, sogar mit Whirlpool und Poolhaus, gruppieren.

Sabines Traum hat sich erfüllt – ein Pool direkt vor der Haustüre

Der amerikanische Anspruch an Wohnungen unterscheidet sich in einigen Punkten von unseren. Zum einen liebt man hier Teppich – auch im Klo – lecker! So gesehen sind wir sehr froh, dass Küche und Bäder gefliest sind, das Wohnzimmer einen Holzboden hat und wir von unserem Vermieter großzügigerweise neue Teppiche in den Schlafzimmern bekommen haben. Zu Holz oder wenigstens Laminat konnten wir ihn leider nicht bewegen. Auch fand er die 5-Cent großen Löcher im Netz den Moskitotüren vor dem Wohnzimmer noch nicht groß genug, um diese auszutauschen. Sein Argument war nur, es gibt noch andere Interessenten für die Wohnung. Ich weis gar nicht wie unser Vermieter heißt. Aber ich glaube es war so irgendwas wie Dagobert Duck.

In der Küche steht natürlich ein Einzimmerappartement großer Kühlschrank mit integrierter Eiswürfelmaschine. Das Spülbecken ist so groß und tief, dass man es als Babyschwimmbecken verwenden kann. Im Abfluss ist ein Abfallschredderer eingebaut, der einen Höllenlärm macht. Alles was wir zu Hause mit kleinen Sieben brav in den Abfall geben, wird hier einfach runtergespült und zwischen durch macht man den Schreddern mal an. Ich glaube man kann sogar Teebeutel runterspülen. Aber das probiere ich lieber mal nicht.

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