Das Ende unseres fast drei wöchigen Urlaubes naht. Um uns der Heimat und dem Alltag nicht zu abrupt zu nähern, beschließen wir noch einen Abstecher in die Sächsische Schweiz, ins Elbsandsteingebirge, zu machen.

Bei Pirna steuern wir einen Waldcamping am Natursee an. Von Wald ist nicht viel zu sehen, die Rezeptionistin kennt sich in der Gegend idealerweise nicht aus, aber dafür sind die Plätze großzügig angelegt und die Waschhäuser mit Abstand die schönsten des ganzen Urlaubes. Der eine oder andere mag zu Haus nicht so ein edles Bad haben, wie hier die Waschhäuser sind. Es klingt für Nicht-Camper vielleicht komisch, aber die Qualität der Waschhäuser geht mit der Qualität des Urlaubes einher. Männer mögen das etwas entspannter sehen.

Von unserem Platz haben wir einen direkten Blick auf den „Natursee“, der in unseren Augen eigentlich mehr nach einem riesigen Baggersee aussieht. Wir überlegen gerade noch, was an diesem Platz wohl „Natur“ ist, als wir den ersten Nackedei erspähen. So langsam dämmert uns, dass die ehemalige DDR eine FKK-Nation ist und somit erschließt sich auch die Bezeichnung „Natursee“. Aber was soll’s, Wasser ist Wasser. Wobei auch hier die Sommerhitze ihre Spuren hinterlassen und den Wasserspiegel mindestens um einen Meter gesenkt hat.

Wir denken grinsend an unseren ersten Frankreich Urlaub, als wir einem Schild „Naturist Camp“ gefolgt waren. An der Schranke hüpfte uns bereits eine barbusige Rezeptionistin entgegen und begrüßte uns überschwänglich. Toni grinste mit Kennermine und Klein-Lara starrte sprachlos mit weit aufgerissenen Augen aus dem Auto.

An der nahe gelegenen Elbe fahren wir mit dem Rad vorbei an teilweise beeindruckenden alten Villen und genießen die wunderschöne Gegend. In Rathen bringt eine kleine Fähre die Urlauber über den Fluss zum anderen Ufer. Bei dem Niedrigwasserstand der Elbe hat man allerdings den Eindruck, auch zu Fuß durch den Fluß waten zu können. Da es noch fast 30° hat, suche ich mir einen Platz im Schatten, ausgerüstet mit einem kalten Bier und Toni startet alleine den 20 minütigen Aufstieg zur Bastei hoch, einer alten steinernen Brücke und der am meist besuchten Sehenswürdigkeit im Elbsandsteingebirge.



O-Ton Toni: „Von allen Gegenden, die wir in diesem Urlaub gesehen haben, gefällt es mir hier am besten“

Sehr schön, da hätten wir uns den mal eben knapp 2.600 Kilometer Ritt durch halb Nordeuropa sparen können. Aber wahrscheinlich hätten wir dann gar nicht wahrgenommen, dass es hier so schön ist.

Fazit: Jede Gegend, jedes Land hatte seine Reize – die wir nicht alle entdeckt haben und für die wir teilweise wohl auch nur zu kurz vor Ort waren. Aber letztlich bietet Deutschland so viele wunderbare Gebiete, die zu erkunden es sich lohnt. Seien es die Inseln und Küstenstädte an der Ostsee, die Rupiner Seenlandschaft, die Sächsische Schweiz oder was auch immer.

Wir sind schon wieder am planen – bleibt gespannt!

Alter Landgasthof in Franken – Kurzer Mittagsstopp

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