Unsere nächste Station ist ein mit einem Warmwasserpool ausgestatteter Campingplatz am Festland. Sogar unsere vorsichtige Hoffnung auf besseres Wetter wird erfüllt. Die Campingnachbarn, die schon gespannt unsere Platzssuche und Ankunft verfolgen, bedanken sich bei uns, dass wir schönes Wetter mitgebracht haben. „Gern geschehen, nichts lieber als das!“

Unser neuer Standplatz ganz am Ende des Platzes ist sehr idyllisch gelegen und mit zwei alten Steinmauern befriedet. Wir haben soviel Platz, dass wir sogar unseren neuen Pavillion aufbauen können und sind sehr begeistert von diesem Neuerwerb. 

Als erstes wollen wir natürlich den Strand sehen, der gute zweihundert Meeter entfernt ist. Man muss auch erstmal durch ein kleines, Code gesichertes Gartentor aus dem Platz raus und die Straße zum Meer hinuntergehen. Als wir ums Eck biegen, sehen wir dass gerade Ebbe herrscht und das Meer sehr weit draußen ist. Der breite goldfarbene Sandstrand ist auf der Rückseite von hohen Kalksandsteinwänden begrenzt und zwischen den Felsen finden sich windgeschützte Sonnenplätze.

 

Muscheln, sowei das Auge reicht

 Das ganze Uferband ist mit unzähligen Muscheln bedeckt und weckt sogleich unseren Sammlerinstinkt. Wenn man genauer hinsieht, stellt sich das meiste als Muschelschotter heraus, aber man findet dennoch genügend schöne und intakte Exemplare. Franzosen laufen in Anglerkleidung mit grossen selbstgebauten Rechen durchs Watt bis zum Meer. Im gut hüfthohen Wasser, die Rechen hinter sich herziehend, durchkämmen sie das Wasser auf der Jagd nach Krebsen oder ähnlichem Meeresgetier. 

Die Delikatesse schlechthin hier in der Bretagne sind Miesmuscheln, die es in jedem Restaurant gibt und die in großen schwarzen Töpfen serviert werden. Toni war davon ganz begeistert. 

 

Lara geniesst die Poollandschaft

 Da das Meer ja gerade anderweitig unterwegs ist, beschließen wir den Pool zu testen und sind beeindruckt. Die Poollandschaft ist ziemlich gross und sehr schön angelegt. Im hinterem Teil, den man über einen kleinen Wasserkanal erreicht sind fünf Rutschen und als ob das nicht reichen würde, gibt es noch eine Indoor Poollandschaft – ebenfalls mit Rutschen. Das warme Wasser ist eine Wohltat und wir beschließen, die nächsten Tage hier zu bleiben.

 

Pornics Hafen bei Ebbe

 Mit dem Rad fahren wir am darauffolgenden Tag die knapp fünf Kilometer nach Pornic, der nächsten Kleinstadt. Als wir den Hafen erblicken, muten uns die auf Grund liegenden Schiffe schon etwas komisch an, denn das Meer ist mal wieder weg und es herrscht Ebbe. Als erstes steuern wir ein kleines Café an und bestellen ganz klassisch Crêpes mit Nutella. So gestärkt erkunden wir die kleine Stadt, die ganz hübsch aber auch nichts Besonderes ist. Noch kurz die Vorräte im Super U (Supermarkt) aufgefüllt und dann geht es per Pedes auch schon wieder zurück.

Die geselligen Campingnachbarn haben uns auf ein Glas Wein eingeladen und wir rücken mit unseren Stühlen ausgerüstet an. Lara gesellt sich gleich zu den Mädchen der beiden Familien ins Heizlüfter gewärmte Zelt. Wir verbringen einen sehr netten Abend und kommen, für unsere Verhältnisse, regelrecht spät ins Bett. Am nächsten Tag hat eines der Kinder Geburtstag und es ist ein Ausflug in den Kletterpark geplant und wir werden eingeladen, doch mitzukommen.

  Toni und Lara werden mit Klettergurt, Karabinern und Handschuhen ausgestattet und nach der Einweisung geht es direkt ins Gelände. Die verschiedenen Parcours sind farblich gekennzeichnet und man muss sich die verschiedenen Schwierigkeitsgrade erst erarbeiten. Es sieht schon toll aus, wie beide durch den Kletterwald kraxeln und an eine Seilbahn über den See sausen. Sie meistern alle Pacoure recht souverän. Nach vier Stunden sind die Kletterer von der dauernden Bewegung erledigt und wir vom rumstehen und zuschauen. Zurück am Campingplatz stellen wir die Tische zusammen, grillen noch gemeinsam und wir bereiten uns auf die Abreise vor. Morgen wollen wir in Richtung Loire weiter und damit unseren langsamen Heimweg einleiten. 

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