Tag 2 in Paris liegt vor uns und wir beschließen die Stadt diesmal mit der Metro und dem Schiff zu erkunden. Unser erstes Ziel ist das ehemalige Künstlerviertel Monmatre mit seiner beeindruckenden Kirche Sacre Cœur. Von den Stufen die zur Kirche hinaufführen hat man einen traumhaften Blick über die nie enden zu scheinende Stadt und den hervorstechenden Eiffelturm. In der Kirche erwartete uns ein kleiner, äußerst penibler Inder, dessen Aufgabe es war, die Besucher vom Fotografieren abzuhalten und zum Stillsein zu ermahnen. Eine nahezu hoffnungslose Aufgabe, der er mit umso mehr Elan nachkam, als die Besucher ihn ignorierten. Wie ein kleiner Quasimodo hüpfte er herum und schrie  mit indischem Akzent „Be quiet“ ; „No picture please“…

 

Das beliebte Postkartenmotiv „Le consulat“

Wir wanderen noch ein bisschen durch die steilen Straßen an den vielen für Touristen ausgebauten Läden und Restaurant vorbei und versuchen ein nicht ganz so touristisches Lokal zu finden. Trotz der Seitengassen die wir finden, ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. Aber dennoch finden wir ein Lokal, in dem es zu einem akzeptablen Preis ein leckeres Mittagsmenü gibt. An den Tisch neben uns gesellt sich ein älterer Franzose, der in unseren Augen den typischen Pariser Künstler aus Monmantre scheint. In der Tat erzählt er uns, dass er hier lebt, jeden Tag in diesem Bistro zu Mittag isst und als Musiker auf dem berühmten Pariser Flohmarkt arbeitet. 

Nachdem so Stadttouren ganz schön auf die Kondition gehen, ziehen wir weiter in Richtung des Flusses Seine, der gemächlich durch die Stadt fließt. Auf dem Weg gönnen wir uns noch ein Softeis und beobachten einen scheinbar verrückten ausländischen Mann. Mit sturem Blick und einer Flasche in der Hand betritt er das Fast-Food-Lokal, in dem wir gerade unser Eis schlecken. Er schimpt in einer unverständlichen Sprache rum und fängt an auf den Boden zu spucken. Ich greife mir zu Sicherheit mein Pfefferspray und wir sehen zu, dass wir schnell weg kommen. 

  

Am Schiffskai ist auch erst mal wieder anstehen angesagt, bevor wir auf das Aussichtsboot können. Doch zum Glück dauert es nicht so lange und wir genießen den beeindruckenden Blick vom Wasser auf die Stadt. Ich könnte ja ewig so auf dem Schiff dahin fahren, aber nach einer guten Stunde erreichen wir wieder den Landungssteg und beschließen, Paris Paris sein zu lassen und auf den Campingplatz zurück zukehren. Nachdem wir uns gestern erst mal ziemlich verfahren hatten und durch die vielen Nebenarme der Seine nicht mehr so recht wussten in welcher Richtung unser Campingplatz lag, radelten wir heute wie alte Hasen durch den Park. 

  

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