Eigentlich sind wir ja schon wieder unterwegs, aber ich möchte dennoch ein paar Worte zu unseren vier Tagen auf Koh Tao schreiben.

Mit dem Speed Boat Katamaran sind von Koh Samui, über Koh Pangahn, zum Taucherparadies Koh Tao gefahren.

Wir haben uns gleich einen Außenplatz auf dem Zwischendeck gesichert, um von der Überfahrt soviel Ausblick wie möglich genießen zu können. Den Ausblick haben wir bekommen, von den Wellenbrechern, die über das Mitteldeck prasseln, haben wir zu dem Zeitpunkt noch nichts geahnt. Wie schon gesagt Speed Boat, entsprechend ist dieses Schiff mit einem Affenzahn durch den Golf von Thailand gepflügt. Wir auf unseren harten Metallbänken, hatten alle eine Sturmfrisur und die an der Reeling, wozu wir auch gehörten, wurden im regelmäßigen Abstand von den heraufspritzenden Wellen patschnaß. Die Fahrt hatte etwas achterbahnmäßiges, wenn das Schiff immer wieder mit Geschwindigkeit auf einen Wellenkamm fuhr und dann Bug voraus in das Wellental stürzte. Uns war jetzt auch klar, warum die netten Schiffstewardessen zu Beginn der Fahrt an jeden Gast Tüten  verteilt haben. Diese wurden von einem Großteil der Fahrgäste ausgiebig genutzt. Toni stellte sich währenddessen als alter Seebär raus und mir war erst bei der Überfahrt von Koh Panghan nach Koh Tao etwas mulmig. Aber dem tiefen Blick in die Tüte habe ich tapfer wiederstanden.

Koh Tao ist bei weitem nicht so groß wie Koh Samui und hat größtenteils eine sehr steile Küste. Als wir uns der Insel näherten, konnten wir die schmalen weißen Sandstrände sehen, die mit Kokospalmen bewachsenen Hänge und dazwischen die vielen Bungalows und Hütten. Ein, alles in allem sehr, romantischer Anblick. Am einzigen Pier der Insel, warteten schon die Schlepper, um die neu angekommenen Gäste für ihr Ressort zu begeistern. Wir hatten uns schon von Koh Sami aus  – es lebe WLAN und Internetanbindung – eine Unterkunft an einem kleinen Strand mit nur zwei Resorts gebucht. Angenehm überrascht waren wir dann, als wir bei der Ankunft ein jungen Thai mit einem Schild „Coral View Resort – Mr. Grad“ entdeckten, der uns bereits erwartete.

Die kurze Fahrt im Toyota Pickup zum Resort hat auch geübte Bergfahrer wie uns sehr erstaunt. Über enge und steile Straßen ging es auf einen Bergkamm hinauf und auf der anderen Seite noch steiler hinunter. Man konnte sich gar nicht vorstellen, dass die Reifen des Autos auch tatsächlich Halt finden würden. Sie taten es aber und wir gelangten wohlbehalten an. Toni musste bei der Rückfahrt mit einigen Gästen hinten auf der Laderampe sitzen und hat sich bei dem steilen Stück ganz schön festhalten müssen, um nicht einfach hinten raus zu fallen. Als Ingenieur war er eigentlich überzeugt, dass man solche Steigungen/Gefälle nur mit einer Seilwinde überbrücken kann, aber wir wurden eines besseren belehrt.

P1030059Das ganze Resort war in einen relativ steilen Hang gebaut und endete an einem sehr romantischen weißen Sandstrand mit türkisem Wasser. Dass wir die höchstgelegene Hütte bekamen, fand ich dann weniger toll – denn sie zu erreichen bedeutete eine halbe Bergtour und auch in den Bergen kann ich Steige gehen schon nicht ausstehen. Aber ich muss zugeben, der Blick durch die Palmen bewachsenen Hänge hinunter zur Bucht war atemberaubend. Unsere Hütte war größtenteils aus Holz und die Wände mit typisch thailändischen Palmenbastmatten ausgekleidet. Man kam sich vor, wie in einem geflochtenen Schmuckkästchen. Die Inhaberin hat meinen entsetzten Blick gesehen als wir as erste Mal hinauf kletterten und uns zwei Tage später eine etwas weiter untenstehende Hütte gegeben.

Gleich bei der Ankunft schien noch Sonne und wir haben uns in das türkisblaue Wasser gestürzt. Leider haben wir unser Schnorchelzeug vergessen. Die nächsten Tage war das dann Meer ziemlich unruhig und auch die Sonner haben wir kaum zu Gesicht bekommen. Der geplante Schnorchel Ausflug mit einem Boot fiel daher ebenfalls im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Schade, denn die vielen Buchten müssen ein Traum sein.

P1030055Aber wir sind ja anpassungsfähig und haben es uns in der Hängematte bequem gemacht, viel gelesen und gefaulenzt.

Im kleinen Strandrestaurant haben wir dann immer sehr lecker zu Abend gegessen. Interessant war, dass die Küche des Resorts viel weiter oben am Hang eingerichtet war und die Speisen daher mit einer kleinen Seilbahn hinunter zum Strandrestaurant transportiert wurden.

Doch auch die schönste Traumbucht wird noch ein paar Tagen langweilig. Nachdem wir jede Palme und Welle beim Vornamen kannten, freuten wir uns auf unser nächstes Ziel die Stadt Chumpron am thailändischen Festland.

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