Glücksspiel in der Kirche – ja auch das ist Amerika. Eingeladen hat uns Andree, die ich vor einigen Monaten über eine Bekannte kennengelernt und mit der ich mich auf Anhieb verstanden habe. Sie ist eine sehr patente Kölnerin und hatte sich vor dreißig Jahren, auf einem Pfadfinder Trip in Mike,

einen lässigen kalifornischen Boy Scout, verliebt. Die beide haben drei Söhne und sind als Familie in der Kirchengemeinde sehr engagiert. Ich muss hinzufügen, dass sie das tun, ohne auch nur in irgendeiner Weise missionarisch zu sein. Wir haben uns mal darüber unterhalten, wie wir als Kinder Kirche empfunden haben. Sie in Köln und ich in Rosenheim. Sie hat Kirche als entspannte und schöne Gemeinschaft erlebt, während ich mich eher an ein unangenehmes Muss am Sonntag Morgen, an weltfremde, Zeigefinger schwingende Pfarrer und scheinheilige Bittweiber erinnere. Am coolsten fand ich noch immer den betrunkenen Pfarrer am Heilig Abend (Mette) in St. Margrethen.

Das ist also Bingo – ich hatte davon gehört, aber noch nie gespielt.

In Religion habe ich mal eine 4 bekommen, nur weil ich dem Religionslehrer erklärt habe, dass man mit seinem Telefon das er da mitgebracht hat, nicht mit Gott sprechen kann, weil das Kabel nicht eingesteckt war. Dem hatte er nicht viel entgegen zusetzen. Ein paar hundert Jahre früher hätte er diesen rothaarigen und sommersprossigen Fratzen wohl der Inquisition übergeben. Da war der Vierer doch noch das kleinere Übel.

Links das ist Andree, dahinter ihre Schwiegermutter Pat, die drei Söhne und die zwei stehenden Erwachsenen sind gute Bekannte. Ich finde die beiden sehen fast wie Björn und Agnetha von ABBA aus.

Mir ist es seinerzeit schon mal in Washington D.C. aufgefallen, dass die meisten Amerikaner einer Kirchengemeinde angehören. Auch hier sind die meisten Nachbarn in einer der – ich glaube sieben – Kirchengemeinden allein im kleinen Saratoga. Es ist Teil ihres Soziallebens und gehört dadurch ganz natürlich zu ihrem Alltag dazu. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass die hiesigen Pfarrer von ihrer Gemeinde (den Gläubigen) finanziert werden und sich ganz anders anstrengend müssen, um einen guten Job zu machen und damit ihr Gehalt zu verdienen.

Nein keine Wassereis – das ist der Stift, mit dem man die Punkte macht. Ein Ansager gibt Buchstabe und Nummer durch, die gezogen werden. Letztlich müssen diese bekunkteten Quadrate eine im Vorfeld definierte Form ergeben, dann schreit man BINGO und wenn die Nummer stimmen, dann gewinnt man was. Ich weis schon warum ich lieber arbeite, als mit dem Glücksspiel widme. Aber lustig war es auf alle Fälle.
So sieht eine Runde aus – auch wenn ich die vorgegebene Figur erreicht hätte, hätte ich sie vermutlich nicht gesehen, denn man muss sich die Punkte, die nicht der Figur entsprechen wegdenken – hä, ja kein Spiel für Doofe.
Immerhin sind wir schon mal sehr stolz darauf, dass wir die amerikanischen Ansagen überhaupt verstehen.
Natürlich dürfen auch amerikanische Süßigkeiten nicht fehlen – aber ok, da kann man auch darauf verzichten – man bemerke, das sagt Sabine
Ach ja und fast hätte ich es vergessen BRATS, das ist die Kurzform für Bratwürste und Hot Dogs, die an diesem Abend auch gegrillt wurden. Sehr lecker. Wir waren zu hungrig, deshalb gib es kein Bild davon.

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