Wer hätte das gedacht? Ein echt Deutsch anmutender Weihnachtsmarkt in Kalifornien. Mit allem was das Deutsche Herz so begehrt: Glühwein (den man sogar auf der Straße trinken darf – Alkohol auf öffentlichen Straßen zu trinken ist normalerweise ein strafbares Vergehen! Bratwurst mit Sauerkraut, Brezen, Flammkuchen, Apfelstrudel. Nürnberger Lebkuchen und viele weitere Verkaufsstände. Echt schön!

Das Alkohol-Band – kaum zu glauben, aber wahr!

Gut man hätte jetzt meckern können, dass ja kein Schnee liegt und die Palmen im Hintergrund auch nicht wirklich passen. Aber da muss man die Kirche im Dorf lassen. An den letzten traumhaft verschneiten Weihnachtsmarkt erinnere ich mich schon gar nicht mehr. Da kommt es auf die eine oder andere Palme auch nicht mehr drauf an.

Hier hat man erst bemerkt, wie viele Deutsche sich hier im Silicon Valley aufhalten. Organisiert wird der Markt ehrenamtlich von den Eltern der Kinder, die in die Deutsche Schule in Mountain View gehen. Die Deutschen standen hauptsächlich am Glühweinstand an, während die Amerikaner ganz scharf auf Räuchermännchen aus dem Erzgebirge waren.

Das muss ich noch erwähnen. Mit so einfach einen Glühwein am Stand bestellen ist es hier natürlich nicht. Zuerst muss man sich an einem Stand ausweisen dass man über 21 Jahre ist, bekommt ein gelbes Bändchen ans Armgelenk und erst dann kann man zum nächsten Stand gehen und kriegt – mit viel Glück – den langersehnten Glühwein.

Allerdings scheinen die Veranstalter nicht mit so vielen Besuchern gerechnet zu haben. Die Schlangen vor den Ständen waren endlos und bei dem einen oder anderen Standbetreuuer hat man gemerkt, dass er sonst nie etwas in Tassen eingießt. Wie sonst könnte man erklären, dass es so langsam ging.

Wir waren mit Klaus und Yvonne dort und hatten alle Hunger. Also stellten wir Mädels uns beim Glühwein an und die Jungs schickten wir zum jagen. Yvonne, erkannte plötzlich ein paar Meter weiter vorne einen Bekannten, der Abteilungsleiter ist und Deutsche Start ups betreut. Dem wollte sie mich vorstellen. Wir haben uns dann irgendwie verratscht und waren plötzlich dran.

Nicht dass ich auf Weihnachtsmarkt Tassen stehe – aber unser erster German Weihnachtsmarkt
in Kalifornien ist schon eine häßliche Tasse wert.

Von der Seite betrachtet geht die Tasse ja und irgendwann ist man eh betrunken.

Man könnte es auch vordrängeln nennen, was in dem Fall aber unbeabsichtigt war. Peinlich wurde es erst, als wir den letzten Glühwein bekamen. Wir haben uns dann schnell verdrückt, denn was soll man da jetzt groß sagen.

Der Abend wurde dann von einem winterlichen Regenschauer beendet und wir sind alle Glühwein-selig zu unseren Sofas heimgefahren.

Auf dem Weg sind wir dann noch dieser Sehenswürdigkeit begegnet. Einem Stück echter Berliner Mauer.

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