Father Percy ist ein recht aufgeschlossener, humorvoller, gut genährter, philippinischer Kirchenmann, der mit Vorliebe Selfies macht und seit ein paar Monaten mehrere Kirchen im County betreut. Er selbst betrachtet sich als himmlischer Reisender, da er immer von einer zur anderen Gemeinde fährt.

Katie hatte uns angeboten, dass wir am ersten Abend bei ihr drüben auf der Terrasse zu essen. Mel hatte seinen monatlichen Kocheinsatz in einem nahegelegenen Restaurant und Katie holte das Take Away ab. Als Gast war auch noch der neue Pfarrer “Father Percy” eingeladen.

Es war ein recht nettes Abendessen und natürlich wollten wir wissen, wo Father Percy zuvor war. Als erzählte er uns von seinem letzten 2-jährigen Einsatz in Papua Neuguinea und erwähnte so nebenbei, während er konzentriert sein Steak schnitt, dass die Kirche dort auch Kannibalen-Stämme betreut.

Wir waren natürlich neugierig und wollten mehr wissen und Father Percy erzählte fröhlich, dass die zu betreuenden Dörfer weit verstreut lagen und er oft mehrere Stunden zu Fuß gehen musste.

Einer seiner Vorgänger hatte einen sehr guten Draht zu den Eingeborenen und wurde von ihnen über alles geliebt und verehrt. Er machte lediglich den Fehler, ihnen zu sagen, dass er sie demnächst verlassen müsste, da er ein neues Einsatzland zugewiesen bekomme hatte.

Am Tag darauf war er verschwunden und auch im neuen Einsatzland ist er nie angekommen. Es ist ziemlich sicher, dass er von dem Stamm aufgegessen wurde.

Father Percy erklärte uns bei der Gelegenheit dass die Kannibalen nicht aus Hunger essen, sondern in dem Fall aus Verehrung. Jeder wollte einen Teil vom geliebten Pfarrer für sich haben – im wahrsten Sinne des Wortes.

Grinsend erzählte er, dass er sich nicht von den Menschen dort verabschiedet hat und auch alles was er in den zwei Jahren angesammelt hatte, zurück gelassen hat. Wen wundert es?

Leider habe ich kein Bild von Pfarrer Percy gemacht.

Kommentar verfassen

Post Navigation