Einige werden sich an unsere Erzählungen vom Januar erinnern, als wir von unserem Info Trip nach Californien zurückgekommen sind. Wir hatten die naive Hoffnung bereits eine Wohnung/Haus zu finden. Falsch gedacht.
Die erste Idee uns in der Nähe von Tonis Arbeit in Sunnyvale etwas zu suchen, haben wir gleich verworfen. Wir haben selten so trostlose und runter gekommene Wohngebiete gesehen wie hier. Arbeitstechnisch ist es ok, zumal die Büros von Tonis Firma sehr neu und modern sind. Es gibt sogar einen separaten Raum,
in dem man während man auf dem Laufband läuft, seine Mails lesen oder telefonieren kann.
Unsere Relocation Agentin hatte uns einige Besichtigungstermine organisiert, damit wir überhaupt eine Idee bekommen, wie der Wohnungs-/Häusermarkt hier aussieht. Das Thema Haus haben wir ziemlich schnell gestrichen. Zu teuer und ich wollte auch nicht alleine in irgendeinem Haus in irgendeiner Wohnsiedlung sitzen. Dazu muss man wissen, dass die meisten Häuser so gebaut sind, dass man vom Haus direkt in die Garage gehen kann. Hier steigt man ein, startet das Auto, öffnet die Garage und braust los. Kurz gesagt, die Nachbarn sieht man wahrscheinlich das ganze Jahr nicht.
Mir schwebte eher so eine Gated Community (Wohnanlage mit Zugangskontrolle und mit Pool) vor. Wir haben uns auch in einem toskanisch anmutenden Riesenkomplex mit super großem Luxus Pool eine sehr schicke Wohnung angesehen. Preislich allerdings einiges über unserem Budget, zudem mit dem Damoklesschwert, dass es nur 1-Jahres-Mietverträge gibt und willkürliche Mieterhöhungen von 10% und mehr durchaus üblich sind. Toni ist zum Glück drauf gekommen, sich die Bewertungen im Internet anzusehen und die waren alles andere als toll. Außen hui, innen pfui, könnte man sagen. Zudem rund herum auch wieder „Nichts“.

Hätte uns gefallen, aber jetzt sind wir froh, dass es zu teuer war.

Genau Sabines Pool Ideal – aber da wohnt man halt nicht drin.
Wir brauchten eine neue Strategie, wenn wir mit diesem Thema voran kommen wollten.
Es wurde klar, dass wir besser erst mal die Gegend erkunden, damit wir ein Gefühl dafür bekommen, wo wir leben wollen. Eine Kollegin von Toni gab uns dann den entscheidenden Tipp.
Wir haben uns also eine echte Papier Landkarte und einige farbige Marker besorgt, uns im Internet Adressen von Mietwohnungen rausgesucht, die wir interessant fanden und sind in die entsprechende Gegenden gefahren. Auf der Fahrt und vor Ort haben wir die die Gebiete auf der Landkarte farbig markiert: gelb- geht gar nicht, orange – ok, wenn die Wohnung passt und rosa – sehr schöne Gegend. Was soll ich sagen, das meiste war eigentlich gelb. Die Gegenden die wir mit rosa markiert hatten, lagen meist außerhalb unseres Budgets.
Immerhin haben uns die Touren zu Silicon Valley Gebietsexperten gemacht. Ab dem Punkt wussten wir genau in welchem Gebiet angebotene Wohnungen lagen und ob es Sinn machte, sich diese überhaupt anzuschauen.
Jetzt hieß es aber erstmal zurück nach Deutschland. In Stuttgart erwartete uns ein interkulturelle Training und die Woche drauf eine Info Veranstaltung in Bezug auf Umzug, Versicherung, etc. Alles sehr professionell von Bosch, inklusive Treffen und Austausch mit Rückkehrern, geplant.
Unser Visum, ohne das wir ohnehin nicht starten konnten, mussten wir auch noch beantragen.