Da ist man auf den schönsten Eilanden der Welt unterwegs, vor uns liegen hunderte Kilometern schönster Thailändischer Küste und was tun wir. Wir sitzen in diesem Stadt Resort bei Chumpron und genießen in vollen Zügen, dieses kleine Juwel nahezu für uns alleine zu haben.
Um einen großen türkis gekachelten Pool, der wunderbar zu meinem Badeanzug passt, sind kleine Ferienbungalows mit Terrasse angelegt.
Einen dieser Pool Bungalows bewohnen wir seit gestern und sind die einzigen Gäste. Die Anlage scheint sehr neu zu sein, aber ihr höherer Sinn, nur wenige Kilometer von Thailands Traumstränden entfernt hat sich uns noch nicht erschlossen. Muss er aber auch nicht.
Eine breite verspiegelte Fensterfront ermöglicht den Blick nach draußen, ohne selbst gesehen zu werden. Die offensichtlich neuen Häuschen verfügen über einen großen Haupt-, d.h. Schlafraum und ein geräumiges Bad mit separater Dusche und WC. Nachdem wir auf Koh Tao bedingt durch die Wasserknappheit nur eine Rinnsal Dusche hatten, unter der ich es vergessen konnte meine Haare zu waschen, genießt man hier wahre Duschfreuden.
Nur mit dem Bett stehe ich auf Kriegsfuß. Die Matratze ist so hart, dass ich schon nachgesehen habe, ob überhaupt eine Matratze unter dem Leintuch ist. Man hat das Gefühl, direkt auf Beton zu liegen und spürt jeden einzelnen Knochen. Sicherlich ein Genuß für Futon-Liebhaber, aber nicht für Verwöhnte wie uns. Toni hat sich ganz euphorisch drauf geworfen und wir sind froh, dass er sich nichts gebrochen hat.
Soviel wie hier haben wir in diesem ganzen Urlaub noch nicht gebadet. Bis auf etwas Baulärm aus der Umgebung ist es sehr ruhig. Gut der Ausblick ist etwas anders, als man sich das im Urlaub erwartet. Wir schauen auf einen ruinösen, etwas 16 Stockwerke hohen Gebäudekomplex, bei dem man nicht sicher ist, ob es nicht gleich in sich zusammen fällt. Man könnte es aber auch als kommunistisch anmutendes Flair definieren. Vor dem Resortgelände wird ein großer Sandaufen aufgeschüttet und ich stelle – nicht zum ersten Mal fest – dass es durchaus Spaß macht, anderen bei der Arbeit zuzusehen.
Eben kam die Rezeptionistin und fragt, ob der Room Service in unserem Bungalow sauber machen dürfe – aber gerne doch. Solche Fragen sind wie Musik in meinen Ohren. Den nachfolgenden Diskurs, ob wir auch zwei Nächte länger bleiben könnten, kann man gar nicht genau nachvollziehen, aber ich probiers mal. Englisch scheint hier keine Notwendigkeit zu sein, denn anscheinend steigen hier nur Thais auf der Durchreise in den Süden ab.
Thai: Maaaadam (Madam mit langem a, das bin ich), booking two night, Maaaaadam
Sabine: Yes, booking two night. But nice place, want stay longer
Thai: Maaaadam, booking two night , Maaadam (Sagt sie heute Nacht oder zwei Nächte, uns ist es nicht ganz klar)
Sabine: Yes, but not check out 27th check out 29th.
Thai: Ohhhh Maaaadam, stay longer good price
Sabine: Yes
Thai: Ohhh Maaaadam, good price; pay two night (tonight??)
Der Diskurs ging natürlich noch etwas länger, aber um ihn halbwegs nachvollziehen zu können, sollte das reichen. Erst als ich meinen rosa Thai Kugelschreiber zücke und wir unsere Worte mit Daten ergänzten, klärte sich alles. Jetzt genießen wir zwei weitere Tage den Blick auf den thailändischen Wolkenkratzer und lauschen dem melodischen Klang der Kiesel, wenn sie über die Laderampe des LKW’s rieseln. Aber was tut man nicht alles, um einen Pool für sich alleine zu haben.