Wie so oft hat es sich mal wieder bewahrheitet, dass man eine Stadt zu Fuß erkunden muss. Nur so hat man die Möglichkeit ihr wahres Gesicht und die Menschen die darin leben von der Nähe zu sehen.

Insgesamt sind die Thailänder ein sehr freundliches und ruhiges Volk. Fast durchgehend ist man uns als Ausländern sehr offen und nett begegnet. Leider sprechen die meisten Thais nur sehr wenig und schlecht Englisch. Das macht eine nähere Verständigung fast unmöglich, was wir sehr schade gefunden haben. Dennoch hatten wir auch ohne zu sprechen, einige schöne und interessante Begegnungen.

Klong Toi Markt

P1030423Auf unserer Einkaufsliste standen noch einige Küchenartikel, die man auf den üblichen Touristemärkten gar nicht bekommt. Der Klong Toi Markt ist ein reiner Markt für Einheimische und in den Internetforen wurde schon davor gewarnt, dass man hier visuell und geruchstechnisch nicht sehr zart besaitet sein darf. Da wir nur den Obst-, Gemüse-, Küchenartikel, Kleidung- und Blumenbereich durchwandert haben, war es ganz ok. Gut die Gerüche in Thailand können teilweise schon ekelhaft sein und man wundert sich nicht, dass viele Thais mit Geruch-Nasensprays hantieren. Wir hatten schon alles beisammen, als ich am Ende des kleinen Gasse eine junge Frau sah, die kleine hauchdünne, fast schon durchsichtige Fladen, ählich wie Crepes, auf einer heißen Platte machte. Sie tunkte einen mit einem Küchentuch überzogenen Stempel in einen weißen Teig, kreiste damit kurz auf der heißen Platte und in wenigen Sekunden nahm sie die dünnen Teile mit einem Schaber wieder ab. Ich stand ganz fasziniert daneben, da ich so etwas schon mal mit Reispapier in Vietnam gesehen hatte und deutete ihr, ob ich Sie dabei fotografieren dürfe. Sie lächelte und reichte mir unaufgefordert einen ihrer „Crepes“ als Geschenk. Der Geschmack war eher salzig und wir vermuten, dass sie wie eine Art Frühlingsrollen Papier verwendet werden.

China Town

P1030478In Bangkok sieht man immer wieder Bettler, die vorübergehende Passanten um eine milde Gabe bitten. Als Tourist steht man dieser Sache immer etwas hilflos gegenüber und weis nicht so recht was man tun soll. In China Town, sahen wir dann einen Mann, der nur ein Bein hatte, auf einem kleinen Brett mit vier Rollen saß und sich mit dem anderen Bein und den Händen vorwärts bewegete. Wir haben ihm dann einige Bath zugesteckt.
Etwas später saßen wir ein paar Straßen weiter in einer Garküche und der Mann rollte auf seinem Untersatz durch die an den kleinen Tischen sitzenden Leute. Auch Toni tupfte er an. Als er ihn jedoch wieder erkannte, bedankte er sich nochmal mit der typisch thailändische Geste – sich verneigend mit gefalteten Händen vorm Gesicht – und zog ohne uns anzubetteln weiter.

Pier

P1030473Nach einer Touristen Tour auf dem Chao Phraya River, einem riesigen Fluß der mitten durch Bangkok fließt, sind wir in der Nähe des Köngispalastes ausgestiegen. Gleich nach dem Pier hatten Händler ihre Essensstände aufgebaut. Ich habe mir gleich einen Granatapfelsaft gekauft, der eine regelrechte Vitaminbombe ist und super lecker schmeckt. Während Toni noch auf der Suche nach einem geeigneten Essensstand war, wartete ich auf ihn, von der Hitze ziemlich erledigt, neben dem Getränkestand. Eine ältere Thailänderin kaufte ebenfalls einen größeren Vorrat an Saft ein. Sie lächelte mich an und deutete mir, ob mir der Saft geschmeckt hätte. Meine Augen müssen wohl geglänzt haben, als ich dies bejahte. Da nahm sie eine der von ihr gekauften Granatapfelsaft Fläschchen, schenkte mir eins und bedankte sich auch noch bei mir, dass ich ihr Geschenk angenommen habe. Ich war völlig überwältigt und bin von dieser Geste immer noch beeindruckt.

Königspalast

P1030437Nachdem wir wegen unserer kurzen Hosen (Knielang – ich bitte schön) nicht in die Palastanlage reingekommen sind und auch keine Lust hatten draußen eine häßliche lange Hose zu kaufen, marschierten wir eben außen herum. Die Mittagssonne brannte auf uns hernieder und ich war froh, als wir an einer Straßenkreuzung im Schatten der Köngispalast Mauer eine kurze Orientierungspause einlegten. Als wir so da standen und auf eine kleine Tempelanlage auf der gegenüberliegenden Seite blickten, sprach uns ein junges Paar in recht gutem Englisch an. Der junge Mann meinte, ob wir wüssten auf was wir schauten und erklärte es uns. Dann fragt er noch dies und das. Als wir sagten, dass wir etwas Essen wollten, sagte er uns dass ganz in der Nähe der Blumenmarkt sei und wir dort sicherlich noch etwas bekommen würden. Er erklärte uns noch kurz den Weg, verabschiedete sich höflich und ging mit seiner Begleiterin von Dannen. Ich war während der ganzen Zeit etwas angespannt, da man in jedem Reiseführer lesen kann, dass diese Art Touristen anzuquatschen um sie dann in irgendeiner Weise abzuzocken eine übliche Vorgehensweise ist. Daher hatte ich mich schon darauf eingestellt, sämtliche Angebote abzuwähren und war ganz überrascht, als sich die beiden von selbst höflich veraschiedeten und weiter gingen.

P1030521

Kommentar verfassen

Post Navigation