“Jeder ist seines Glückes Schmied”, dieser Spruch zeigt die Haltung der Amerikaner. Einerseits natürlich toll, wenn man es vom Tellerwäscher zum Millionär geschafft hat. Hier im Silicon Valley auch durchaus an der Tagesordnung. Wobei der Tellerwäscher

hier eher ein findiger Software Ingenieur ist, der sicherlich noch nie für einen Hungerlohn in einer Restaurantküche gearbeitet hat. Und als armseliger Millionär endet er auch nicht, weil hier ist man dann gleich Multimillionär.

Kürzlich habe ich von einem gelesen, der zwei Jahr mit einem kleinen Freundesteam eine App entwickelt hat, die ihnen die Firma Snapchat dann für schlappe 54 Mio Dollar abgekauft hat. Ein anderer hat 4 Mio Dollar für seine Geschäftsidee bekommen. Hat sich dann aber von der Golden Gate Brücke in den Tod gestürzt als der Wert des Unternehmens in kürzester Zeit auf 40 Mio Dollar gestiegen ist.

Doch es gibt auch die Kehrseite der Medaille. Unendlich viele Menschen, ohne festen Wohnsitz, ohne Arbeit und ohne Würde. Gut die gibt es auch bei uns in Deutschland, aber wir haben immerhin ein Sozialsystem, das einen Großteil auffängt.

Hier gibt es weder ein Sozialsystem, noch eine Krankenversicherung und auch keine Einrichtungen für psychisch erkrankte Menschen. Sozialer Wohnungsbau wäre dringend nötig, das hat man aber verschlafen, als die Grundstückspreise noch erschwinglich waren.

Wir sind heute nach Santa Cruz unterwegs gewesen. Wenn man von der Autobahn abfährt, dann kommt man an diesen provisorischen Zeltlagern vorbei. Wir kennen das noch vom letzen Jahr. Damals waren es aber nur hin und wieder ein paar zerlumpte Zelte. Heute sind wir fast 3 Kilometer daran vorbei gefahren. Das warme Klima Kaliforniens und die Legalisierung von Marihuana lockt immer mehr Menschen an.
Kalifornien hat keine Einrichtungen für psychisch kranke Menschen, die einen großen Teil der Homless People ausmachen. Familien die es sich leisten können, stecken ihre Angehörigen in einen Trailerpark und so kommt es, dass manche dieser Wohnwagenparks zu einem regelrechten Getto werden.
Die Zelte bekommen die Leute oft von Anwohnern gespendet. Was Spenden angeht, ist es in der amerikanischen Kultur tief verankert, dass wer etwas hat, auch abgibt. Das geschieht aber je nach Lust und Laune des Einzelnen und die öffentliche Hand, hat kein Geld um das Problem zu lösen.

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